Spaziergang durch die Aareschlucht
Die geplante Wanderung auf den höchsten Freiburger, den Vanil Noir, müssen wir leider verschieben, da uns das Wetter am diesjährigen 1. August zu unsicher ist. Unsere Meteo-App zeigt immer wieder fiese schwarze Wölkchen und kleine Blitze, so ist es uns zu riskant einen T4 zu machen. Stattdessen beschliessen wir, uns endlich die Aareschlucht anzuschauen.
Domi und ich treffen uns um 7.30 Uhr am Bahnhof Fribourg um noch Proviant für den Tag zu kaufen. Und da der erste Schreck: unsere heiss geliebten Balisto-Riegel sind nicht zu finden! Zum Glück haben wir keine anspruchsvolle Tour geplant, ohne Balisto Choco-Crunch würde das nicht gehen! Wir finden uns mit Pick-Up und Ovo-Riegeln ab, ist ja schliesslich auch Schokolade!
Mit dem Zug fahren wir bis Meiringen, wo wir dann entschliessen zu der Aareschlucht zu laufen. Die Alternative wäre gewesen, dass wir 45 Minuten aufs Postauto warten, das lohnt sich nicht. Domi wundert sich über die Prominenz von Sherlock Holmes im Dorf und ich kläre sie kurz über die Wichtigkeit der Reichenbachfälle für die Geschichten von Arthur Conan Doyle auf (SPOILER ALERT: Sherlock Holmes kämpft hier gegen Prof. Moriarty mit scheinbar fatalen Folgen für beide).
Sherlock Holmes Statue in Meiringen |
Der Föhn bläst und es ist unglaublich heiss, sodass wir froh sind, als wir nach ca. 20 Minuten Gehzeit den Westeingang der Aareschlucht erreichen. Wir bezahlen den Eintritt von 8.50 SFR und machen uns auf den Weg zum Eingang. Es wird schlagartig kühler, was uns nicht im geringsten stört!
Die Aare schlängelt sich reissend durch die Schlucht und bahnt sich den Weg durch die Felsen. Das Wasser hat eine milchig blaue-grüne Farbe und der Lärm ist ohrenbetäubend. Gleichzeitig finde ich es faszinierend, wie so etwas scheinbar harmloses wie Wasser, mit einer solchen Kraft die Felsen formen kann. Immer wieder bleiben wir stehen um Fotos zu machen.
Leider ist die Schlucht nur 1400 Meter lang und so ist man, auch mit vielen Fotopausen, nach ca. 40 Minuten durch. Und was nun? Domi hat gesehen, dass der Gelmersee ganz in der Nähe ist und wir dort mit einem Bähnchen hinaufkommen. Na dann, ab gehts zum Gelmersee.
Wir nehmen den Bus ab Innertkirchen zur Haltestelle "Gelmerbahn". Dort gilt es eine Hängebrücke zu überqueren und schon stehen wir vor der Gelmerbahn. Mir wird ziemlich flau im Magen als ich sehe wie unglaublich steil diese ist. Und natürlich hat sie kein Dach "damit man die Aussicht geniessen kann". Pf, Aussicht!!! Diese ist mir auf solchen vermaledeiten Bahnen herzlich egal. Ich mag es nicht wenn meine Füsse den Boden verlassen sei es auf Sesselliften, in Gondeln oder in Flugzeugen. Ich traue dem ganzen nicht!
Die gestresste und ziemlich unfreundliche Dame beim Ticketschalter informiert uns, dass es keine Plätze mehr für Talfahrten gibt. Ja ok, ist uns ziemlich egal, wir wollen ja rauf und nicht runter. Dafür hatte die Dame dann aber keine Zeit und so mussten wir uns geschlagen geben und haben die Talstation wieder verlassen, ohne den Gelmersee zu erreichen. Es tat mir leid, dass wir unseren Plan nicht durchführen konnten, der Bahnfahrt trauere ich aber keine Minute hinterher.
Der Magen knurrte nun schon zünftig und so beschlossen wir, uns erst einmal über unseren Proviant herzumachen. Auf der nahe gelegenen Alp fanden wir ein Plätzchen im Schatten und zerbrachen uns die Köpfe über die Berge, die uns umringen. Ich kann mir Berge und deren Namen nur sehr schlecht merken, wenn diese keine markante Form haben. Domi ist aber ein echter Profi darin, sie gibt sich auch Mühe und lernt die Namen mit Hilfe der App "Peak Finder". Handkehrum amüsiert sie sich auch immer wieder über meine fehlenden Geografiekenntnisse und gewinnt jedes mal wenn wir "Stadt, Land, Fluss" spielen.
Idyllisch, oder? |
Die aufziehenden Wolken werden immer dunkler und der Wind wird kalt. Aha, da kommt es also, das angekündigte Unwetter. Wir sind gezwungen den nächsten Bus nach Meiringen zu nehmen und von dort dann den Zug zurück nach Fribourg (Umsteigen in Interlaken und Bern).
Es war zwar ein kurzer und spontaner Ausflug, der nicht 100%-ig wie geplant ausgegangen ist, aber ich bin trotzdem zufrieden in meiner kleinen Wohnung angekommen und würde einen Besuch in der Aareschlucht jedem empfehlen.
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