Von Charmey nach Gruyère: Spaziergang durch die Jaunbachschlucht


Der Herbst kündigt sich in der Schweiz mit Regen an. Vorbei ist es mit den heissen Tagen. Mir ist das recht, ich mag die Hitze nicht und so plane ich für das Wochenende einen Spaziergang durch die Jaunbachschlucht. Dieses Mal ist Simone mit von der Partie. Wir kennen uns schon seit wir 12 Jahre alt sind und haben bereits einiges zusammen erlebt. Die letzte gemeinsame Wanderung ist aber schon ein paar Jahre her, obwohl wir beide viel draussen unterwegs sind.

Mit dem Zug geht es bis nach Bulle und von dort mit dem Bus nach Charmey. Wir steigen beim Coop aus (Haltestelle Charmey Corbettaz) wo bereits ein Wegweiser den Alpenpanoramaweg Nr. 3 anzeigt. Wir folgen dem Wegweiser, der uns rechts durch ein Quartier runter zu einem Wald führt. Stetig wandern wir abwärts bis wir zu der ersten kurzen Hängebrücke kommen. Ich bleibe mitten auf der Brücke stehen um Fotos zu machen und vergesse dabei, dass Simone Hängebrücken nicht mag. "Können wir bitte nicht auf der Brücke stehen bleiben?", kommt es von ihr und ich beeile mich und mache nur ein paar Schnappschüsse.
Die kurze aber wackelige Hängebrücke
Es geht rauf und wieder runter über rutschige Steine und schlammige Wege. Dies ist die Schuld des starken Regenfalls vom Samstag, bei trockener Witterung kann ich mir vorstellen, dass der Pfad sehr gut begehbar ist.
Wir sind erst spät in Freiburg losgefahren, die Mittagszeit ist längst vorbei. Zum Glück hat Simone schon unterwegs etwas gegessen, mit ihr ist nicht zu spassen wenn sie hungrig ist. So ca. wie in der Snickers-Werbung. Wir überlegen uns kurz am See ein Plätzchen fürs Pic-Nic zu suchen, entscheiden aber doch weiterzugehen, da es einfach nirgends gemütlich genug aussieht.

Beim Kraftwerk angekommen, sehen wir zwar hübsche Pic-Nic-Tische, diese sind aber alle im Schatten und weil sich der Herbst doch schon angekündigt hat, entscheiden wir auch hier wieder, dass wir es noch ein Weilchen ohne Speis und Trank aushalten. Es geht nun steil runter und ich bereue es ein bisschen, dass ich nur Turnschuhe anhabe. Der Hosenboden bleibt aber sauber und trocken. Immer wieder spazieren wir durch dunkle Höhlen und über wackelige Brücken.

Bald hat Simone aber genug vom Wandern mit leerem Magen (kein Wunder, es ist bereits ca. 14 Uhr) und wir finden ein hübsches Plätzchen mit ein bisschen Sonne.


Nach gestilltem Hunger spazieren wir weiter. Die Schlucht öffnet sich allmählich und es dauert nicht mehr lange, bis wir in Broc sind. Unser Ziel für heute ist aber Gruyères. Ein kurzes Stück laufen wir der Hauptstrasse entlang (ca. 5 Minuten) bevor wir in eine Quartierstrasse einbiegen und schliessen durch ein Drehkreuz auf einer Weide landen. Simone zweifelt, dass dies der richtige Weg ist, aber wir sehen schliesslich das Schloss in der Ferne und steuern immer darauf zu. Wir waren übrigens durchaus auf dem richtigen Weg, der eigentlich auch sehr gut gekennzeichnet ist, bildet die Strecke doch einen Teil des Alpenpanoramawegs Nr. 3.
Wir laufen also über Weiden, Karrwege und schliesslich auch über eine hübsche kleine Brücke, die der Bernbrücke der Freiburger Altstadt nicht unähnlich sieht. Im Nu stehen wir vor dem Hügel auf dem das Schloss Greyerz steht. Wir waren beide schon unzählige Male dort oben (beide vor allem im H.R. Giger Museum) was und die Entscheidung direkt nach Gruyères zu laufen leicht macht.
Im Touristenladen wird noch schnell Fondue gekauft, im Kiosk eine Glace und nachdem wir wartenden Indern versichert haben, dass der Zug nach Bulle noch kommen wird, geht es auch schon zurück nach Hause.

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